Juni 2024 - Hochwassereinsatz mit dem Betreuungskontingent Mittelfranken
Katastrophenalarm im Süden Deutschlands - viele überörtliche Katastrophenschutz-Einheiten eilen in die betroffenen Gebiete. Auch unsere Schnelleinsatzgruppe Betreuung ist Teil eines Kontingentes.
Am frühen Abend des 1. Juni, einem Samstag, wurde die SEG Betreuung der Bereitschaft 2 alarmiert. Dieses Mal ging es nicht zu einer Einsatzstelle in der Nähe, sondern in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Südbayern - gemeinsam mit den Johannitern, dem ASB und den Maltesern als Teil des Betreuungskontingents Mittelfranken, einer knapp 100 Einsatzkräfte starken Einheit des Katastrophenschutzes.
Das erste Ziel des Marschverbandes war die Augsburger Messe. Noch in der Nacht errichteten unsere Helfer dort eine Unterkunft für Einsatzkräfte mit etwa 900 Feldbetten samt Versorgungsstelle -Diese Arbeiten dauerten fast die ganze Nacht.
Nach wenigen Stunden Schlaf unterstützten unsere Einsatzkräfte die lokalen Helfer dabei, die ebenfalls in der Messe untergebrachten Betroffenen nach Möglichkeit in ihre eigenen vier Wände zurückzuführen. Auch übernahmen unsere Einsatzkräfte die Verpflegungsausgabe an die Helfer – zweitweise waren über 700 Einsatzkräfte zum Essen und Verschnaufen auf dem Messegelände. Andere Teile unseres Kontingents ermöglichten derweilen den Augsburger Helfern eine Pause, indem sie die Notunterkunft betreuten, in der sich etwa 100 Betroffene, darunter auch Pflegebedürftige, befanden.
Am Montag verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt nach Oberbayern. Da die lokalen Kräfte ausreichten, um die inzwischen stark geschrumpfte Not- sowie Helferunterkunft zu betreuen, ging es für unsere Kräfte weiter nach Geisenfeld. In einer Turnhalle einer Schule richteten sie eine neue Versorgungsstelle für Einsatzkräfte ein. Zuerst mussten sich unsere Helfer selbst versorgen und konnten sich ein wenig erholen.
Am nächsten Morgen ging es früh weiter nach Reichertshofen, ein besonders stark betroffenes Dorf. Unsere Helfer übernahmen die Notunterkunft, registrierten Betroffene und unterstützten sie bei der Suche nach einer Unterkunft bei Verwandten, in Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen. Am Mittag desselben Tages wurden unsere Helfer, die seit fast 72 Stunden im Einsatz waren, durch frische Kräfte aus Erlangen und Höchstadt abgelöst.
Dank der fleißigen Arbeit leerte sich die Notunterkunft zügig. Am Mittag des folgenden Tages stand fest, dass die Notunterkunft bald aufgelöst werden würde. Unsere Einsatzkräfte bauten die Notunterkunft ab und brachten die letzten Betroffenen in ihre neuen Unterkünfte, bevor sie sich endgültig auf den Heimweg machten.
Zurück in der Heimat wurde alles aufgeräumt und die Fahrzeuge gereinigt. Nach etwa 480 geleisteten Stunden unserer acht Helfer und vielen gefahrenen Kilometern ging es auch für die letzten Mitglieder der Bereitschaft 2 endlich in den wohlverdienten Feierabend.